Heinrich Schütz Musikfest – ein Fest fürwahr
Ein Fest der Musik geht zu Ende
Erfolgreicher Abschluss des Heinrich Schütz Musikfests 2025: Bewegende Weltsichten zwischen 17. Jahrhundert und Gegenwart. Mehr als 4.000 BesucherInnen beim 28. Heinrich Schütz Musikfest in Mitteldeutschland.
Mit dem letzten Residenzkonzert von artist in residence Gregor Meyer hat am Sonntagabend in Weißenfels das HEINRICH SCHÜTZ MUSIKFEST 2025 seinen festlichen Abschluss gefunden. Elf Festivaltage mit rund 40 Veranstaltungen unter dem Titel „Weltsichten. Zwischen den Zeiten“ haben das Publikum in den Schütz-Orten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen begeistert. Rund 4.300 Besucherinnen und Besucher kamen vom 2. bis 12. Oktober 2025 zu den Konzerten, musikalischen Lesungen, Ausstellungen, Vorträgen, Gesprächen, Gottesdiensten und Vespern in Bad Köstritz, Gera, Dresden, Weißenfels und Zeitz.
Heinrich Schütz kommt nach Zeitz
Zum Abschluss des einzigen überregionalen Festivals, das dem Komponisten Heinrich Schütz (1585–1672) gewidmet ist, wurde Dr. Christina Siegfried für ihr langjähriges, überaus erfolgreiches und außerordentlich ideenreiches Wirken als Geschäftsführerin der Mitteldeutschen Barockmusik in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen e.V. (MBM) sowie als Intendantin des HEINRICH SCHÜTZ MUSIKFESTs gewürdigt und aus ihren Ämtern in den Ruhestand verabschiedet.
Und selbst am Tag ihrer Verabschiedung kommt die Umtriebige mit einer Idee, nämlich einem Geschenk für den Festivalspielort Zeitz – Heinrich Schütz in Holz. So der Stadtrat zustimmt, wird die Holzplastik von Anna Franziska Schwarzbach künftig auf Schloss Moritzburg einen würdigen Platz einnehmen. Schließlich hat Heinrich Schütz unter Herzog Moritz als Hofkapellmeister von Hause aus gewirkt und kehrt so an einen authentischen Ort zurück. Sehr zur Freude von Kristin Otto (rechts im Bild) und Gudrun Hartmann (Bildmitte). „Für uns in Zeitz bleibt das Heinrich Schütz Musikfest mit dem Namen Christina Siegfried verbunden“, sagte die Vorsitzende des Fördervereins Musikfreunde EULE-Orgel Zeitzer Dom e.V..
Gregor Meyer prägte das HEINRICH SCHÜTZ MUSIKFEST 2025
Dreh- und Angelpunkt des HEINRICH SCHÜTZ MUSIKFESTs 2025 war artist in residence Gregor Meyer (*1979). Gemeinsam mit „seinen“ Ensembles – dem GewandhausChor und dem Ensemble 1684 – sowie weiteren hochkarätigen Künstler:innen präsentierte der in Leipzig beheimatete Chor- und Ensembleleiter, Organist, Pianist, Komponist und Arrangeur in fünf Konzerten vier außergewöhnliche, speziell für seine Residenz entwickelte Programme. Gregor Meyer: „Für mich waren die vergangenen zwei Wochen als artist in residence beim HEINRICH SCHÜTZ MUSIKFEST 2025 eine unglaublich bereichernde Erfahrung. Die vier Programme haben mich herausgefordert und mir zugleich enorm viel neuen künstlerischen Spielraum gegeben. Ich bin dankbar für all die Begegnungen mit so zugewandten Menschen und dafür, dass ich so vieles ausprobieren durfte, was mich wirklich weitergebracht hat.“
In Zeitz hatte das Publikum mit dem Festkonzert „Mikrokosmos“ ein überaus spannungsreiches Musikerlebnis. „Sinfonica Quantica – Musik über die unsichtbare Wirklichkeit“, zwischen den Musiken die anschaulichen Beiträge der Quantenphysikerin Elena Hassinger. Es war da viel Raum, sie zu hören, die unsichtbare Wirklichkeit. Jahrhunderte alte Musik so heutig empfinden zu lassen, das ist meisterhaft. Was die SolistInnen als temporäres Ensemble aus Gregor Meyers Idee machten, in Schütz‘ Musik nach den kleinsten Einheiten zu suchen, dem Mikrokosmos, und sich aus den Entdeckungen ins Allumfassende zu bewegen, das hinterließ Eindruck beim Publikum. Das honorierte das Konzerterlebnis mit reichlich Beifall und stehenden Ovationen (mehr darüber).
Weltsichten und Klangwelten zwischen den Zeiten entfalteten sich auch abseits der Residenz. Namhafte und hochkarätige Künstler:innen und Ensembles aus dem In- und Ausland begeisterten in allen Schütz-Orten Mittdeutschland ein breit gefächertes Publikum. Minutenlanger Applaus und stehende Ovationen waren keine Seltenheit. Das war in Zeitz nicht anders. Wir denken an den Beifall für den Musikfestdebütanten Nicolas Berndt an der EULE-Orgel und das wunderbare Konzert des Windsbacher Knabenchores. Doch auch die „kleineren“ Formate wie die Orgelmusik zur Marktzeit und der Festgottesdienst in der Michaeliskirche fanden ihr Publikum und dessen Beifall. Deshalb freuen wir uns auf die 29. Ausgabe dieses fabelhaften Festivals vom 2. bis 11. Oktober 2026. Dann heißt das Motto „Spurensuche. Anstoß und Aufbruch“ kompositorische Reflexionen auf und über Heinrich Schütz. Das klingt wie Heinrich Schütz – vielversprechend.
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