Der Soundtrack bei Hofe

Glanzvolle Musik an authentischem Ort

Stehende Ovationen – Ensemble Art d’Echo begeistert zum Heinrich Schütz Musikfest das Publikum im Festsaal der Moritzburg mit fulminantem Konzert.

Wie nahe uns doch Musik an vergangene Jahrhunderte heran bringen kann. Zumal an authentischen Orten wie diesem. Wen im Festsaal von Schloss Moritzburg hätte an diesem Abend gewundert, wäre der Herzog nebst seinem Gefolge hier aufgetaucht. Leibhaftig, denn von den Wänden herab schaut uns die Herzogsfamilie dank der feinen Grafiken des Tim von Veh schon länger zu. Heute erklang hier mit Werken von Johann Schenck, August Kühnel und Conrad Höffler sozusagen der Soundtrack in den Residenzen der sächsischen Sekundogenituren.

„August Kühnel kannte diese Räume persönlich“, bemerkt Juliane Laake. Kühnel von 1661 bis 1681 als „Violdigambist“ am Hofe zu Sachsen-Zeitz, Johann Schenck und Cornrad Höffler sind das TRIUMVIRAT.  Mit ihrem virtuosen Gambenspiel begannen sie in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts den bis dahin dominierenden Höfen, etwa dem des Sonnenkönigs, den Rang abzulaufen. Plötzlich sei nicht mehr die Frage Mailand oder Paris, sondern Weißenfels und Zeitz, so die verschmitzte Anmerkung von Juliane Laake. Alsdann die Gambistin und Leiterin des Ensembles Art d’Echo zu einem, wie sich herausstellen sollte, fulminanten Konzert mit Musik aus dieser Zeit anhub.

Virtuos als SolistInnen, im Ensemble kongenial miteinander verschmolzen, lassen sie also fast zwei Stunden lang den Soundtrack bei Hofe auferstehen – live heute beim Heinrich Schütz Musikfest an authentischem Ort im Museum Schloss Moritzburg Zeitz. Was für eine wunderbare Musik! Das Publikum bekommt nach stehenden Ovationen begeistert zwei Zugaben. Ein grandioser Abend.

Ensemble Art d’Echo
Michael Freimuth, Laute
Julia Vetö, Viola da gamba
Gerd Amelung, Cembalo
Juliane Laake, Viola da gamba und Leitung

Impressionen

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