Mikrokosmos, ganz groß

Festkonzert Schütz Musikfest im Museum Moritzburg

Was bereits die Probe versprach, hielt am Abend das Festkonzert „Mikrokosmos“ im Festsaal auf Schloss Moritzburg. Gregor Meyer, artist in residence des Musikfestes, hatte ein multidisziplinäres wie interkulturelles Ensemble aus exzellenten SolistInnen zusammengestellt. Einen Konzertabend mit Einblicken in moderne Quantenphysik und die Musik von Heinrich Schütz verbinden, dafür braucht es neben der konzeptionellen Idee vor allem professionelle Arbeit. So etwas war in Zeitz noch nicht zu hören.

Mikrokosmos?

Die Quantenphysikerin Elena Hassinger, Professorin an der TU Dresden, forscht an den kleinsten Teilchen und trug anschaulich vor, wie sie sich klassischen Gesetzmäßigkeiten entziehen, wenn sie unter Extrembedingungen ihren Zustand verändern. Die Quantenphysik hat Erkenntnisse und Technologien ermöglicht, ohne die unsere moderne Welt nicht denkbar wäre. Eine mutiger Versuch, aus diesem spannungsgeladenen Thema dieses außergewöhnliche, eigens für das Heinrich Schütz Musikfest ein Konzertprogramm zu konzipieren. Und ein gelungener.

„Gregor Meyer greift die naturwissenschaftlichen, jetztzeitigen Impulse auf und arbeitet die kleinsten Einheiten in der Musik von Heinrich Schütz in all ihren schillernden Facetten heraus“ hieß es im Programm zum Heinrich Schütz Musikfest.

Was die SolistInnen als temporäres Ensemble aus der Idee machten, in Schütz‘ Musik nach den kleinsten Einheiten zu suchen, dem Mikrokosmos, und sich aus den Entdeckungen ins Allumfassende zu bewegen, das hinterließ Eindruck beim Publikum. Das honorierte das Konzerterlebnis mit reichlich Beifall und stehenden Ovationen.

Es wirkten mit

Viola Blache, Sopran
Matthias Knoche, Tenor und Vocal Percussionist
Yoed Sorek, Tenor
Christoph Sommer, Laute
Ali Pirabi, Santur
Philipp Rumsch, Konzept und Live Electronics
Elena Hassinger, Konzept und Vortrag
artist in residence Gregor Meyer, Konzept, Orgel und Leitung

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